November 2009 - Juni 2010

Das Langszeitprojekt KunstStillePost wird erstmalig öffentlich, gemeinsam mit den Künstlern beim
12. Kunst- und Kulturfestival 48-Stunden-Neukölln präsentiert. Die Ausstellung findet vom 25. - 27. Juni im wundervollen Heroes-Berlin (Friedelstr. 49) statt.



Die Künstler

1. Martin Thiele - Zeichnung
2. Kerstin Höfner - Kurzgeschichte
3. Justus Forchmann - Musikstück
4. Paulina Gedymin - Fotografie
5. Adam Levine - Skulptur
6. Mariama Diagne - Tanz
7. Michael Geithner - Spiel
8. Melanie Lischker - Miniaturraum
9. Philippe Zwick Eby - Collage

Zur Gesamtübersicht der Künstler



Die Idee


Das Langzeitprojekt der Konzeptkunst, mit dem Titel KunstStillePost, untersucht die fortlaufende Übersetzung und Übersetzbarkeit von Kunstwerken in andere Kunstgattungen.



Das Konzept

Die Aufgabe für die beteiligten Künstler besteht darin, ein Kunstwerk das sie ausgehändigt bekommen so präzise sie es vermögen, in die Kunstgattung zu tradieren, in der sie arbeiten. Das daraus entstandene Werk wird mit selbiger Aufgabe an einen weiteren Künstler gereicht und so weiter. So entsteht schließlich eine Folge von Arbeiten die aufeinander aufbauen. In der Bestimmung der Abfolge wird hierbei darauf geachtet, dass die aufeinander folgenden Gattungen möglichst ungleich sind. Die Übertragung der Kunstwerke wird somit zwangsläufig den Eigenheiten der Kunstgattungen und dem Stil der jeweiligen Künstler unterliegen. Um das vorangegangene Kunstwerk in der eigenen Kunstgattung weiterleben zu lassen, ist der einzelne Künstler zur hochgradigen Abstraktion gezwungen.



Die Ausstellung

Wie beim Kinderspiel, welches den Namen für das Konzept leiht, erfolgt am Ende dieses laufenden Übersetzungsprozesses eine Aufklärung. In Form einer gemeinsamen Ausstellung der Werke, die in bestimmter Abfolge hergestellt worden sind, wird das Projekt zu einer finalen Präsentation gebracht. Die Ausstellung selbst wird mit einer performativen Show eröffnet, die jedes einzelne Kunstwerk vorstellt und gegebenenfalls vorführt. Das heißt involvierte Tänzer werden tanzen, Texte verlesen und Musikstücke vorgespielt – das alles live und in der Abfolge die das gesamte Projekt zurückgelegt hat. Somit wird sowohl jedes einzelne Werk als auch die gesamte Folge in aufmerksame Betrachtung genommen. Durch die Ausstellung wird unter allen Rezipienten und Schaffenden ein öffentlicher Diskurs über die Übersetzbarkeit von Kunst angestoßen. Die Reflexion über die Schnittstelle zwischen den jeweiligen Exponaten ist elementare Bestimmung der Ausstellung.



Das Ziel

Durch die gemeinsame Ausstellung wird versucht, die Schnittstellen zwischen den Werken und somit ihren Übertragungsweg aufzuzeigen. Welche Elemente, Stimmungen oder Ideen wurden versucht aufzugreifen und konnten übersetzt werden, was blieb auf der Strecke und was ist das Neue am Nachfolgenden? Die Differenz zwischen vorangegangenen und nachfolgenden Exponat soll den subjektiven Geist des Einzelnen bestätigen und nicht zuletzt ein Plädoyer gegen den ewigen Irrglauben des absoluten Verstehens in der Kunst sein.